Das geht uns alle an!
Wieder einmal müssen wir uns in einer Zeit des Umbruchs behaupten. Vor allem in politischer Hinsicht. Die Bürger sind unzufrieden und reagieren an den Wahlurnen. Unsere Volksvertreter geben Versprechen, die kaum mehr als Lippenbekenntnisse sind. Die Ampelregierung weist alle Schuld von sich, sie fühlt sich falsch verstanden. Statt Läuterung und Kehrtwende sucht man die Sündenböcke im Volk. In der Ukraine scheinen schwere Waffen im Wert von einer Milliarde Euro verschwunden zu sein, während unsereins demnächst sein Schweizer Klappmesser zu Hause lassen muss. Nicht erstaunlich, denn unbescholtene Bürger zu maßregeln ist bequemer, als den Sumpf der internationalen Waffen-Mafia auszutrocknen. Aber wenden wir uns unserem Metier zu, der Jagd – unseren Revieren, der Natur und den Wildtieren. Der Herbst bringt uns die Bewegungsjagden, in der nicht nur das Wild bewegt wird, sondern auch wir Jäger mit unseren Hunden viel umherreisen. In andere Reviere, in andere Bundesländer. Nun ruft beispielsweise der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz die Jäger und die Hundeführer aus von der ASP betroffenen Gebieten auf, in dieser Jagdsaison den Bewegungsradius einzuschränken und keine Drückjagden in ASP-freien Gebieten zu planen, um eine Verschleppung der Seuche zu vermeiden. Umgekehrt wird geraten, auf Drückjagden zugunsten größer angelegter Gemeinschaftsansitze zu verzichten. Darüber hinaus sollen Revierinhaber und Gäste besonders sorgfältig auf eine effektive Desinfektion von Schuhwerk, Messern und Hundepfoten achten.
Ein wenig trüben die Einschränkungen die Vorfreude auf die Herbstjagden, aber schließlich wollen auch wir unseren Teil dazu beitragen, die ASP in den Griff zu bekommen. Passend zum Thema lesen Sie einen Praxisbeitrag zur ASP, der uns auch über die Maßnahmen in Rheinland-Pfalz aufklärt, während unsere HALALI-Wildbiologen Einblicke in den aktuellen Stand der Wildtierforschung geben. Wir nehmen Sie mit auf eine Bockjagd nach Rumänien, die im Mai dieses Jahres stattfand (Anm. d. Red.: Die Ausrüstung der Reisenden wurde gründlich desinfiziert!), und auf eine Selbstversorgerjagd nach Norwegen. Wie immer kommen Liebhaber schöner und praktischer Jagdwaffen auch in dieser Ausgabe mit zwei Porträts auf ihre Kosten. Was die Waffen beider Hersteller gemeinsam haben, ist die unbedingte Präzision. Alles andere ist bekanntlich Geschmackssache. Im Frühsommer besuchten wir für Sie ein neues Jagdzentrum in der Eifel mit einem breiten Angebot von Ausbildung über Fortbildung bis hin zum praktischen Schießtraining. Und das alles bei bester gastronomischer Versorgung. Von der Eifel geht es ins ostdeutsche Thüringen, wo ein modernisiertes Schloss zur Jagdschule mit Vorbild-charakter avancierte. Untrennbar verbunden mit der Jagd sind unsere Jagdhunde: Im vorliegenden Heft unterhält und informiert Sie das HALALI-Redaktionsteam auf vielen spannenden Seiten über unsere vierbeinigen Jagdpartner. Nach Afrika zieht es uns immer wieder. Dieses Mal besuchten allerdings nicht wir den wunderschönen Kontinent, sondern einer unserer Autoren. Er war zu Besuch bei dem indigenen Volk der San. Wer noch mehr von Afrika träumen möchte, dem sei unser Porträt der dänischen Schriftstellerin Tania Blixen ans Herz gelegt.
Wir wünschen Ihnen guten Anblick und eine sichere Kugel für Herbst und Winter und bedanken uns bei allen Mitarbeitern, Lesern wie Anzeigenkunden, die diese wunderbare Ausgabe ermöglicht haben.
Waidmannsheil!
Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur