Ausgabe 04 | 2016

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Jagd dient allen!

Die im September dieses Jahres vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichte siebte Auflage der Erhebung „Daten zur Natur“ bescheinigt unserer Umwelt-Gesundung einen Aufwärtstrend. Eigentlich verwunderlich bei den regelmäßigen Schreckensmeldungen aus allen Gegenden der Welt. Gut, es geht natürlich um unser Land. 

In der Studie heißt es aber auch, dass „trotz aller positiven Entwicklungen in den einzelnen Bereichen weiterhin viel Einsatz auf politischer und gesellschaftlicher Ebene erforderlich ist, um Arten und ihre Lebensräume dauerhaft zu schützen“. Es gelte, so die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, „die Anstrengungen im amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz weiter auszubauen und den Naturschutz stärker in alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens zu integrieren“. 

Auch unsere Waldeigentümer bauen stärker als je zuvor auf die nachhaltige, natürliche Waldwirtschaft. Der Wald „schützt das Klima, liefert Rohstoffe und ist Heimat vieler Wildtiere und Pflanzen […]“. Und wir Jägerinnen und Jäger? Wir haben die Bedeutung dieser wertvollen Ressourcen längst erkannt. Wir hegen und pflegen nicht etwa unser durch Pacht anvertrautes Revier nur in der Hoffnung auf starke Trophäen, wie es manch ignorante oder schlecht informierte Journalisten verkünden. Nein, die meiste Zeit verbringen wir mit der Beseitigung des Mülls, den Erholung suchende Mitbürger hinterlassen, mit der Lebensraumverbesserung durch sinnvolle Bewirtschaftung von Wildäckern oder mit der Mitgestaltung von Stilllegungsflächen. 

Wir pflanzen auf eigene Kosten Büsche und Bäume oder schaffen Feuchtbiotope, wo es zuvor keine gab. Und das nicht nur für das jagdbare Wild, sondern für alle wild lebenden Tiere. Den Kreislauf der Natur haben wir Jägerinnen und Jäger längst verinnerlicht, ihm gilt unsere Leidenschaft. Jagd ist kein Hobby und kein Ehrenamt. Jagd ist nachhaltige Naturnutzung. Und das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen ist die ausgeglichene Artenvielfalt. Hochgeschätztes Nebenprodukt dieses unermüdlichen Engagements ist das Wildbret, das wir für uns und andere als fairstes Lebensmittel tierischer Herkunft produzieren. Eine gemeinnützige Leistung, die wir seit über 300.000 Jahren menschlicher Kulturgeschichte erbringen. 

In dieser Ausgabe wenden wir uns wieder einer Vielzahl spannender Themen zu. Allen voran stehen wissenschaftliche und literarische Beiträge zum Dachs. Unser Autor Dr. W. Fleck befasst sich essayistisch mit dem oft irrationalen Verhältnis der Öffentlichkeit zur Waffe (s. Seite 74), während Ihnen Wolfgang von Brauchitsch edle Büchsen aus Belgien vorstellt (s. Seite 82). 

Wie Sie aus vorigen Ausgaben wissen, liegen uns die Verwertung und die Nutzung des Wildbrets ganz besonders am Herzen. Aus diesem Grund haben wir in dieser Ausgabe gleich 14 Seiten diesem wichtigen Aspekt unseres schönen Waidwerks gewidmet. 

Und passend zur Saison haben wir uns gefragt, wie wir Sie optimal für die Drückjagd vorbereiten könnten. Deshalb konstruierten wir eigens einen besonderen Drückjagdbock, sprachen mit Experten über das Thema Wildversorgung nach den einzelnen Treiben und baten Wolfgang von Brauchitsch, einen versierten Drückjagdschützen, um einen Beitrag über die Jagd mit dem eigenen Hund.

An einer Hubertusjagd durfte ich übrigens im vergangenen Jahr in Polen teilnehmen. Aus diesem Anlass berichtet der polnische Jagdjournalist Lukasz Dzierzanowski über die vielseitige Jagd in seiner Heimat.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, viel Anblick, Anlauf und eine sichere Hand!

Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur