Ausgabe 03 | 2015

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Einigkeit macht stark

Die berühmte Hexameterschlusszeile „E pluribus unum“ des römischen Schriftstellers und Kirchenvaters Augustinus von Hippo (354 bis 430 n. Chr.) ist ein Appell, Menschen verschiedener Herkunft in einer gemeinsamen Vision zu einen. Die lateinische Sentenz (dt.: „Aus vielen eines“) war Wahlspruch der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und steht bis heute auf mehreren US-Münzen. 

Auch auf das deutsche Jagdwesen passt dieser spätantike Einigkeitsgedanke, obwohl die föderalistische Organisation unserer Jagd mit ihrer unterschiedlichen Gesetzgebung und manch schwerfälligen, weil personell unterbesetzten Ressorts zunächst an einen Flickenteppich erinnert. Doch unsere Stärke liegt in der Idee, alle mannigfaltigen Eigenschaften, Traditionen und Fähigkeiten in einem zukunftsfähigen Wert zu bündeln, nämlich in der verantwortungsbewussten Liebe zur Natur.

Die Arbeitsergebnisse des diesjährigen Bundesjägertags in Sachsen belegen eindrücklich, dass dieses gemeinsame Ziel erkannt wurde. So mündeten verschiedenste Beiträge aus 15 Landesjagdverbänden in einem gemeinsamen Beschluss für eine starke Jagd. Der Deutsche Jagdverband erfuhr für die Erstellung eines zukunftsfähigen Jagdkonzepts volle und einmütige Unterstützung.

Der Wertewandel, die Globalisierung und die zunehmende Urbanisierung fordern von uns Jägern beherztes Handeln. Pochen wir lediglich stur auf einst verbriefte Rechte, kaufen uns politisch organisierte Jagdgegner den Schneid ab. Die jüngsten Ereignisse in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben uns eindeutig gezeigt, welche Kräfte gegen die Jägerschaft und eine gesunde Natur im ländlichen Raum ins Feld ziehen. Wir wissen nun, wo unser Gegner steht und dass wir ihm entschieden und mit bundesweiter, ja europaweiter Geschlossenheit begegnen müssen.

Dazu brauchen wir jede Jägerin und jeden Jäger. Auch Sie! Verschanzen Sie sich bitte nicht auf Ihrem Hochsitz, wälzen Sie Ihre Verantwortung nicht auf Hegering oder Kreisjägerschaft ab. Stärken Sie die Basis, gehen Sie mit leuchtendem Beispiel voran. 

Auch wir bemühen uns mit jeder Ausgabe, das öffentliche Renommee der Jäger zu stärken und deren Engagement für intakte Lebenswelten herauszustellen. Dabei macht uns die große Themenfülle die Auswahl nicht immer ganz leicht. 

Diesmal nehmen wir das diesjährige „Internationale Jahr des Bodens“ zum Anlass, über den alarmierenden Zustand unserer Waldböden zu berichten. Wie überaus wertvoll und schützenswert dieses Ökosystem ist, belegen nicht zuletzt Wildbret und Wildpflanzen, die uns der heimische Wald schenkt (nachzulesen in „Früchte des Waldes“ auf Seite 134 ff.). Der renommierte TV-Koch Gabriel Arendt zauberte aus den heimischen Leckerbissen ein Festmahl unter freiem Himmel („Wild-BBQ-Rezepte“ zum Nachkochen auf Seite 138 ff.). Lesen Sie ab Seite 86 auch, was es mit der richtigen Fleischreifung unseres Wildbrets auf sich hat.

Ein neues HALALI-Format ist zahlreichen Leserwünschen geschuldet: ein umfangreicher technischer Waffentest mit Vergleich (s. Seite 70 ff.). Und wie gewohnt finden Sie passend zur Saison viele spannende, informative und inspirierende Beiträge, darunter auf unserem YouTube-Kanal ein Video zur Blattjagd. Aus Mecklenburg-Vorpommern berichten wir außerdem über die aktuelle Entwicklung der Schwarzwildbestände. Und das wildbiologische Fokusthema gilt in dieser Ausgabe der Stockente.

Freuen Sie sich – auch mit Ihren nicht jagenden Freunden – auf eine runde, bunte HALALI-Ausgabe, die unsere große Leidenschaft in all ihren Facetten feiert. 

Wir wünschen Ihnen einen erlebnisreichen Sommer und stets viel Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur