Ausgabe 02 | 2020

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Zeit der Besinnung

Die Welt ächzt im Würgegriff einer Pandemie, der schon viele Tausende zum Opfer gefallen sind. Im Ursprungsland China indes scheint die Krise überwunden – zumindest was die Zahl der Neuinfektionen angeht. Nicht abzusehen sind die Schäden, die das Virus und auch die folgerichtigen Maßnahmen zur Eindämmung weiterer Infektionen anrichten werden. Wirtschaftlich wie gesellschaftlich. Denn durch die Corona-Pandemie sind nicht nur viele einzelne Staaten an ihre Leistungsgrenzen gestoßen, sondern auch die gesamte EU. 

Derzeit stecken wir noch mitten in der Krise. Wie sie sich weiterentwickelt, hängt in Teilen von jedem Einzelnen ab. Deshalb bleiben wir – ob wir nun auf dem Land oder in der Stadt wohnen – größtenteils zu Hause und vermeiden physische Kontakte zu anderen Menschen. Wo es möglich ist, arbeiten wir im Homeoffice und kümmern uns gleichzeitig um die Kinder, denn auch Schulen und Kitas sind ja geschlossen. 

Wenn die Situation es zulässt, werden die Jägerinnen und Jäger ihre Reviere besuchen. Darüber hinaus haben wir im entschleunigten Alltag Muße, nachzudenken und uns auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten. Erstmals seit dem letzten Krieg müssen wir um die eigene Existenz bangen. Gesundheitlich und wirtschaftlich. 

Haben wir bei so viel Unwägbarkeiten und Kummer überhaupt noch den Kopf frei für die Jagd und deren Aufgang am 1. Mai? Eigentlich schon, schließlich wird ja viel über die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern gesprochen. Die Landwirte rücken wieder ins Rampenlicht – und all diejenigen, die unsere Grundversorgung sichern. Die Jäger mit ihren über 35 000 Tonnen Wildfleisch spielen zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber auch sie produzieren ein regionales, gesundes Lebensmittel, das trotz globaler Krise verfügbar ist. 

Nutzen wir also diese schlimme Zeit, um Ideen zu sammeln und Pläne zu schmieden, wie wir uns, anderen, unserem Land helfen können. Wir wollen alles daransetzen, diese Krise samt Folgen zu überstehen und die Zukunft noch lebenswerter zu gestalten. 

Die vorliegende HALALI-Ausgabe widmet sich unseren Offenlandarten und deren Artenvielfalt, die unter der modernen Landwirtschaft leiden. In der Folge zeigen wir anhand praktisch umgesetzter Beispiele, wie der Erhalt der Artenvielfalt und eine produktive Landwirtschaft, die für uns alle unverzichtbar ist, in Einklang gebracht werden können. 

Natürlich geben wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wie stets in dieser Saison unterhaltsame Ausblicke auf die kommende Bockjagd. Wir berichten über zwei ganz unterschiedliche Jagdreisen aus dem Vorjahr und porträtieren jagdliche Handwerker und Künstler. Ein Teil dieser Ausgabe ist dem Thema Afrikanische Schweinepest zugedacht. Was würde ein Ausbruch der ASP für die Jagdausübungsberechtigten in Deutschland bedeuten? Wo liegen ihre Rechte und wo ihre Pflichten? 

Zudem beschäftigen wir uns mit den technischen Hilfsmitteln zur Schwarzwildjagd. Wir haben einen erfahrenen Jäger mit Wärmebildgeräten nicht ins Labor, sondern in den Wald geschickt, damit er uns von seinen Erfahrungen berichtet. 

Bei der Wildbretzubereitung blicken wir diesmal weit über den Tellerrand hinaus bis nach Asien. Lassen Sie sich von den köstlichen Rezepten inspirieren! An unsere Petrijünger haben wir in dieser Ausgabe natürlich auch gedacht. Genießen Sie die Lektüre.

Ich hoffe sehnlichst, dass die Umstände, wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, erfreulicher sind und ich Sie am 1. Mai gesund in Wald und Feld wähnen darf.

Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur