Ausgabe 01 | 2012

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Wissen und Handeln

Allenthalben wird über die Zukunft der Jagd geredet und geschrieben. Welche Rechte wir Jäger verlieren oder welche Wildart wir nicht bejagen dürfen. „Eine glanzvolle Vergangenheit ist keine Garantie für eine erfolgreiche Zukunft“, mahnte schon Paul Müller in seinem Standardwerk „Die Zukunft der Jagd“. Wir Jäger sollen beweglich bleiben, die Zeichen der Zeit erkennen und weder Opposition noch Opportunisten kampflos das Feld räumen.

Leichter gesagt als getan, denn Neid, Zwietracht und Uneinigkeit unter Jägern und Verbänden verhindern geschlossene Fronten und eine strategische Neuausrichtung. 

Dabei ist das Rezept für eine aussichtsreiche Zukunft schnell zusammengestellt: Natur, Jagd und Gesellschaft mit all ihren Interessen und Konflikten bilden ein Ökosystem. Als Jäger sind wir für einen Dialog gut gerüstet und ausgebildet – die Bereitschaft, sich neuen Erkenntnissen zu öffnen, vorausgesetzt.

Lediglich die entschiedene Positionierung innerhalb einer sich ständig verändernden Gesellschaft bereitet uns Kopfschmerzen.

Unsere Vision wie die Jagd zukünftig aussehen könnte, verbindet Fakten und Fiktion und zitiert wichtige Stimmen dieses Ökosystems. Dehnbare Begriffe wie „Ethik“ und „Waidgerechtigkeit“ spielen an dieser Stelle ebenso eine gewichtige Rolle wie unser Selbstverständnis und unser öffentliches Bekenntnis zur verantwortungsvollen Jagd. 

Jagd als Lebensform ist lebendig wie der Mensch und alle Ökosysteme. Theoretisch wissen wir das. Lasst uns auch in der Praxis danach handeln und die Jagd als tragfähiges Bindeglied im System Mensch – Umwelt dauerhaft verankern. Nur das Gesamtverständnis einer ökosystemgerechten Jagd sichert unsere Lebensform in einer vom Menschen bestimmten Kulturlandschaft in den kommenden Jahrzehnten.

Die Frühjahrsausgabe unserer HALALI steht ganz im Zeichen der Hege und Pflege – des Wildes, unserer Reviere und unserer Beziehungen zu allen Naturfreunden. Unsere Autoren haben sich deshalb mit Raubwildbejagung und Hegemaßnahmen beschäftigt.

Übrigens: Was gehegt und gepflegt wird, gedeiht auch. In der aktuellen HALALI-Ausgabe bemerken Sie das an einem noch übersichtlicheren Inhaltsverzeichnis mit neuen Schwerpunkten. 

Und weil unsere Leidenschaft für die Jagd nicht am Flussufer aufhört, begleitet HALALI Sie in Zukunft auch zur ausgiebigen Fischwaid (ab Seite 142). 

Ich wünsche Ihnen allzeit guten Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur